Vom ungarischen Fertő-Hanság Nemzeti Park in den burgenländischen Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel, dann quer durch bis Kittsee flussaufwärts bis Hainburg, dann über die Brücke und durch den Nationalpark Donau-Auen nach Wien.
So hatte ich das geplant und bis auf die Donau-Auen hat es auch gut funktioniert.

Aber alles der Reihe nach:
Gleich hinter Fertöd beginnt der Fertő-Hanság Nemzeti Park und mit mir waren einige Schulklassen lautstark auf dem Zufahrtsweg unterwegs. Die Mädchen alle brav rechts und links davon – weit in der Strassenmitte – die Lehrerinnen (und/oder Mütter ?)

Das Wetter war auch heute wieder Sonderklasse und jede Menge Naturfotografen belauerten die Zugvögel. Man erkennt sie an ihren grossen Objektiven auf einem Dreibeinstativ, dahinter gibt dann noch eine Spiegelreflexkamera – die spielt aber grössenmäßig keine besondere Rolle.

Hier gibt es nichts mehr das an eine Grenze erinnert, man ist die meiste Zeit auf Radwegen unterwegs und irgendwann sind die Verkehrschilder eben Österreichische.

An einer Stelle an der einige Windräder nahe an der Strasse stehen sah ich das folgende Warnschild:

Das hat mich nun richtig erstaunt! Da schreibt doch der Betreiber, daß er die Benutzer dieser öffentlichen Strasse mit seiner Anlage wissentlich gefährdet. Vielleicht verstehe ich das aber nur falsch und es ist eine versteckte Schlechtwetter-Strassensperre bei der der Passant selbst erkennen muß ob die Strasse gesperrt ist oder nicht.
Eigentlich sollte man doch annehmen daß bei einem Gefahrenumfeld von 200 Metern Windräder mehr als eben 200 Meter von öffentlichen Strassen und Wegen entfernt sein müssen.

Ein Stück weiter hat ein andere Betreiber sogar eine Warnleuchte mit installiert – die Gefahr scheint also eine beträchtliche zu sein. Man könnte ja wenn Gefahr droht auch die Windräder direkt neben der Strasse abschalten. (Wann es gefährlich ist weiß man offensichtlich, weil man ja dann die Warnleuchte einschaltet.)

Von Kittsee aus hat man einen schönen Blick nach Bratislava, dann zieht es sich etwas bis nach Hainburg und hinter der Donaubrücke war dann die Abfahrt zum Radweg gesperrt.

Die Donau-Auen bleiben den Radreisenden bis 2020 versperrt. Die über 100 Jahre alten Dämme am linken Donauufer werden saniert und erweitert und der Radweg wird solange auf die Landstrasse und oberhalb von Eckartsau durch den dortigen Schlossgarten und auf Feldwege umgeleitet.
Bei starkem Gegenwind und vielen Kraftfahrzeugen nicht gerade lustig, aber eine Einkehr beim Radlerftreff in Schönau hat mich wieder mit dem Leben versöhnt und für die letzten Kilometer fit gemacht.

Hier noch ein kleiner Exkurs zum Thema Verkehrsschilder:

      Richtungsweisend – Verwirrend  – Verzweigend

LG Gerhard
Am Besten mit genug Luft
in Lunge und Reifen unterwegs

Tagesstatistik:

Strecke: 140 km
Fahrzeit: 07:36 Std
⏫ 249 m
⏬ 139 m

Gesamtstatistik:

Strecke: 413 km
Fahrzeit: 24:41 Std

⏫ 1.885 m
⏬ 2.043 m